Architektur am Computer

Viele Architekten sitzen heute nicht mehr an großen Tischen und zeichnen ihre Entwürfe, sondern entwerfen fast alles am Computer. Das klassische Reissbrett hat weitgehend ausgedient. Es wird zwar noch hier und da für Entwürfe verwendet (und manche schwören darauf), aber Reinzeichnungen sind nur noch selten.

Den Durchbruch haben vor allen aufwändige CAD-Programme geschaffen. Mit ihnen lässt sich eine grobe Idee sehr schnell visualisieren und vor allem auch berechnen. Das hat früher Stunden und Tage gedauert, heute kann ein Architekt in wenigen Minuten schon sagen, mit welchen Kosten man ungefähr rechnen muss.

Denn anders als das Zeichenbrett kann der Computer auch ausrechnen, wieviel Baumaterial verwendet werden muss, wie hoch der Arbeitsaufwand in etwa ist und was die Tagespreise für Beton sind. Gerade die Verzahnung von verschiedenen Datenbanken macht die Arbeit so schnell, genau und kostensparend.

Häuser werden virtuell eingerichtet

Ist ein Entwurf erst einmal in den Grundzügen in der Software angelegt, kann ein Architekt im nächsten Schritt verschiedene Alternativen entwickeln und dem Kunden vorlegen. Das geht heute sogar soweit, dass man sich Bilder des Grundstücks nimmt und dann das neue Haus virtuell einpassen kann. Wie sieht das Haus mit einem Schieferdach aus? Oder doch lieber Ziegeln?

Wird im Auftrag eines Projektentwicklers geplant, der mehrere Einheiten verkaufen will, dann kann der Architekt das Haus oder die Wohneinheit am Computer sogar komplett einrichten. Viele Makler erwarten heute dieses Homestaging, weil sie eingerichtete Objekte besser verkaufen können als leerstehende Immobilien, selbst wenn sie neu sind.

Noch werden dann die meisten Modelle aus Papier und anderen Materialien gebaut, oftmals nach dem das CAD entsprechende Vorlagen ausgedruckt hat. Aber die 3D-Drucker stehen schon bereit, auch diese Arbeit zu automatisieren. Zur Zeit ist das noch ein Kostenproblem, lediglich Einzelteile lassen sich gut drucken, die dann von Hand zusammengeklebt werden müssen.

Ganz anders sieht es bei virtuellen Rundgänge aus. Mit Brille oder Handy kann der Kunde in seinem neuen Haus spazieren gehen, noch bevor es den ersten Spatenstich gibt.